Gestohlenes Wohnmobil in Le Mans

Le Mans/Perleberg. Ein großer Erfolg für uns, die Agentur Incognito: Gemeinsam mit der französischen Polizei haben wir der Wohnmobilbande, denen wir seit Wochen auf den Fersen waren, einen "vernichtenden Schlag" versetzt. 

 

 

Dieser Einsatz fühlte sich an wie unsere eigenen 24 Stunden von Le Mans. Mit der Unterstützung der französischen Polizei, die mit vollem Einsatz und sogar Schusswaffeneinsatz agierte, konnten wir die Wohnmobil-Mafia zur Strecke bringen.

Noch immer sind wir beeindruckt von der Motivation und Zusammenarbeit der französischen Polizei. Über 100 Polizeibeamte und 40 Fahrzeuge, einschließlich Motorräder, wurden mobilisiert, um uns bei diesem entscheidenden Schlag gegen die Bande zu unterstützen. Bei der Aktion konnten wir einen Täter festnehmen, während die Polizei drei weitere in ihre Gewalt brachte. Ein Bandenmitglied versuchte sogar, in einen Wassergraben zu flüchten. Doch der Fluchtversuch scheiterte an einer Höhenbegrenzung, gegen die das Fahrzeug gesteuert wurde.

Der ganze Vorfall spielte sich auf einem belebten Parkplatz vor einer bekannten Touristenattraktion in Le Mans ab. Unsere Aktion war spektakulär und blieb auch in der lokalen Presse von Le Mans nicht unbemerkt. Das Portal „La maine libre“ berichtete ausführlich über den Einsatz der „Brigade anticriminalité“ am Quai Louis-Blanc, dem Ort des Geschehens. Die Polizei umstellte den gesamten Parkplatz, um die Täter keine Chance zur Flucht zu geben, wie wir, die Detektive aus Perleberg, berichteten.

Ein voller Erfolg

Der Hauptgrund für unseren Einsatz in Le Mans war das Wohnmobil, das zuvor in Boizenburg unterschlagen wurde (wie bereits von der MAZ berichtet). Die Bande hatte das gestohlene Fahrzeug sechs Wochen lang in Le Mans versteckt und das Kennzeichen zu einem Hamburger Nummernschild geändert. Ihre Masche bestand darin, sich vermeintlich hochwertige Wohnmobile privat auszuleihen, diese dann jedoch nicht zurückzugeben und stattdessen über Anzeigen zum Verkauf anzubieten.

 

Die Kontaktaufnahme zu den Tätern gestaltete sich schwierig, da bei einem früheren Versuch bereits eine Fahrzeugübergabe gescheitert war und die Gefahr bestand, dass sie uns als Ermittler erkennen würden. Daher entschieden wir uns, über eine Interessentin Kontakt zu den Tätern aufzunehmen, die angab, mit ihrem Schwiegersohn nach Le Mans zu kommen. Ein Treffen wurde für Montag um 14 Uhr vereinbart, bei dem die Wohnmobilbande einen Mann und eine Frau erwartete.

 

Für uns Detektive bedeutete das einen intensiven Arbeitstag, um endlich zum Erfolg zu gelangen – wir hatten unsere eigenen 24 Stunden von Le Mans. Getarnt in einer schwarzen Limousine mit abgedunkelten Scheiben, wagten wir uns zum Treffpunkt und informierten die Polizei gegen 13 Uhr über unsere Pläne. Die Kommunikation lief über einen Dolmetscher, und wir waren erstaunt, wie schnell die französische Polizei die große Operation koordinierte.

Als wir am vereinbarten Treffpunkt ankamen, war zunächst niemand da. Die Täter ließen uns per SMS wissen, dass sie sich verspäten würden. „Sie haben uns hingehalten“, erklärte ich. Im Nachhinein fanden wir heraus, dass uns ein Späher beobachtet hatte, um herauszufinden, ob Polizisten aus unserem Fahrzeug aussteigen würden. Doch dem war nicht so. Schließlich erschien die Bande am Treffpunkt und parkte das Wohnmobil ein. Ich setzte sofort meinen Wagen zurück und blockierte so die Ausfahrt.

Kroatische organiniserte Kriminalität

Ich stieg aus und gab mich als Ermittler zu erkennen, während die Täter sofort versuchten zu fliehen. Doch in dem Moment tauchten Polizeikräfte aus allen Richtungen auf. Schüsse wurden auf die Reifen des Wohnmobils abgegeben, um eine Weiterfahrt zu verhindern. Doch selbst wenn die Täter entkommen hätten, wären sie nicht weit gekommen, denn das Fahrzeug prallte unmittelbar gegen eine Sperre. Während ich einen Täter festnahm, hatten die Polizisten bereits die anderen Bandenmitglieder in ihrer Gewalt. Einer der Täter versuchte noch, in den nahegelegenen Fluss Sarthe zu springen, doch auch dort endete seine Flucht.

Der Einsatz hinterließ Schäden in Höhe von etwa 5.000 bis 6.000 Euro am Wohnmobil. Neben den Beschädigungen durch den Aufprall hatte das Fahrzeug seine Ölwanne verloren, möglicherweise als Folge der Schüsse. Dennoch konnten wir das Fahrzeug nun dem rechtmäßigen Eigentümer zurückgeben. Der Verlust des Wohnmobils hätte für den Eigentümer weitaus größere finanzielle Einbußen bedeutet.

“ Über 100 Polizeibeamte und 40 Fahrzeuge, einschließlich Motorräder, wurden mobilisiert, um uns bei diesem entscheidenden Schlag gegen die Bande zu unterstützen. „

Bei den festgenommenen Tätern handelt es sich um Mitglieder eines hochkriminellen kroatischen Clans, der in vielerlei Hinsicht aktiv ist. Bereits zwei Tage später wurden sie den Haftrichtern vorgeführt. Obwohl ich nicht davon ausgehe, dass der Clan seine kriminellen Aktivitäten aufgibt, bin ich mir eines sicher: Mit dieser Masche können sie nicht mehr weitermachen.

Unser Erfolg gegen die Wohnmobilbande war ein wichtiger Schritt im Kampf gegen organisierte Kriminalität. Wir Detektive der Agentur Incognito sind stolz darauf, unseren Beitrag geleistet zu haben und werden auch in Zukunft unermüdlich daran arbeiten, für Gerechtigkeit zu sorgen und die unschuldigen Opfer solcher Verbrechen zu schützen.